von Dörte Hansen
Daten zum Buch:
Autor: Dörte hansen
Verlag: Albrecht Knaus Verlag (16. Februar 2015)
Seiten: 288
Preis: ab 19,99 €
Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie
Das
„Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin
sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang
fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem
nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne
vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen
geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale
durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und
Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie
ahnen.
Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte
Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie
gesucht haben: eine Familie.
In manchen Nächten, wenn der Sturm von Westen kam, stöhnte das Haus wie ein Schiff, das in schwerer See hin- und hergeworfen wurde.
Das Erstlingswerk von Dörte Hansen, und es ist ihr wirklich gelungen. Sie versteht es meisterhaft, ihre Charaktere zu beschreiben. "Altes Land" liest man nicht so nebenbei. Es ist eine schwierige Familiengeschichte über drei Generationen, mit viel Humor und genialem Wortwitz erzählt. Die Auswirkungen der Flucht nach dem zweiten Weltkrieg auch
auf nachfolgende Generationen ist in dieser Geschichte gut beschrieben. Wielange bleibt man fremd in der neuen Heimat.
Tolles Buch und einfach nur weiter zu empfehlen. Ein selten gutes und spannendes
Buch.
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